jetzt sollte die Stadt das Gebäude kaufen und die Kulturszene bei der Weiterentwicklung einbinden
Die Initiative Spielraum begrüßt den Beschluss der Denkmalbehörde, das Allianzhaus in die Liste denkmalgeschützter Gebäude aufzunehmen. Die Entscheidung unterstreicht nicht nur die architektonisch herausragende Stellung und die städtebauliche Bedeutung des Gebäudes, sondern auch das große öffentliche Interesse und den hohen Nutzen solch kulturell vielfältiger Orte für den Standort Mainz. Mit der Eintragung ist es jedoch nicht getan: jetzt gilt es, eine vielfältige, bezahlbare (sub)kulturelle Weiterentwicklung des Kulturstandorts zu betreiben.
Der Kulturstandort Allianzhaus ist seit vielen Jahren eine urbane Oase und ein Knotenpunkt im Zentrum von Mainz, der Raum für Kunst und Kultur, Musik, Theater, Tanz, Demokratiebildung und Austausch bietet. Die Initiative Spielraum setzt sich für den Erhalt und Ausbau dieses vielseitigen Kulturstandorts ein.
„Die Aufnahme in die Liste der denkmalgeschützten Gebäude ist ein wichtiger Schritt, um bestehende Orte für Kultur zu schützen und neue Räume zu eröffnen“, zeigt sich Marie Kaiser von der Initiative erfreut.
Mit dem Erhalt des Gebäudes sind vielfältige erweiterte Nutzungskonzepte denkbar: Neben den bestehenden Angeboten beispielsweise dringend benötigte Proberäume, Werkstätten und Aufführungsmöglichkeiten. All das in zentraler Lage und zu bezahlbaren Mieten. Das schafft Sichtbarkeit und Planbarkeit für die bereits jetzt sehr engagierte und vielfältige Mainzer (Sub)Kulturszene.
Wir von Spielraum sehen, dass der Bedarf für kulturelle Räume in der Mainzer Innenstadt wächst, während zugleich der verfügbare Platz weiter schrumpft oder in die Stadtperipherie verdrängt wird. Zugleich sind wir überzeugt, dass in den bestehenden Räumlichkeiten des Allianzhauses – in modernisierter und gegebenenfalls erweiterter Form – ein vielfältiges Kulturangebot möglich ist, von dem viele Mainzer*innen profitieren können. Eine Investition in das Gebäude und damit Erhalt des kulturellen Angebots und architektonischen Bildes wird das Stadtbild positiv prägen und die Lebensqualität verbessern. Nicht zuletzt braucht eine Universitätsstadt, die angesichts des demografischen Wandels zunehmend im Wettbewerb um Studierende steht, solche nicht durchkommerzialisierten Orte der Begegnung und der (Sub)Kultur – auch und gerade mitten in der Stadt.
Unser Dank gilt den Betonisten sowie den Architects for Future, die die Aufnahme in die Liste denkmalgeschützter Gebäude maßgeblich vorangetrieben haben.
Foto: Vanessa Evard